Local Love – nah dran an Menschen, Produkten, Geschichten

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Yvonne Leu spaziert mit ihrer Hündin im Wald.

Yvonne Leu spaziert mit ihrer Hündin im Wald.

Local Love – nah dran an Menschen, Produkten, Geschichten

Local Love ist ein Megatrend. Die Post bringt neue, lokale Angebote in ihre Filialen, welche die Mitarbeitenden in den Regionen selbstständig entwickeln. Wie sie Local Love lebt, erzählt Yvonne Leu in ihrer Geschichte.

Yvonne Leu schätzt die Menschen, Tiere, Orte und Geschichten, die hinter Produkten stehen. Darum kauft sie am liebsten lokal ein. Sie glaubt, dass durch Nähe ein anderes Verständnis für Konsum reift. Zusammen mit ihrer Labrador-Therapiehündin lebt Yvonne Leu in Köniz bei Bern. Sie ist Stationsleiterin der Demenzwohngruppe im Alterszentrum Schlossgut in Münsingen.

  • «Blumen sammeln und daraus Tee zubereiten, in den Bergen Alpkäse kaufen, ein Jupe von einer lokalen Designerin tragen, die ich persönlich kenne – ich verbinde mich gerne mit der Natur, mit Orten, Menschen und schönen Dingen.»

    Foto von Yvonne Leu

Alle paar Monate mache ich mit meiner Hündin einen langen Spaziergang zum Hofladen in Liebewil. Ich habe dort mal in einem Stöckli gewohnt und von der Bauernfamilie, die den Hofladen führt, viel über den Rhythmus der Natur gelernt. Und auch, wie aus Kürbiskernen schöne Kürbisse wachsen. In dieser Zeit habe ich ein anderes Verständnis für Lebensmittel gefunden. Alles schmeckt besser, wenn ich weiss, woher es kommt.

Erlebnisse sammeln

Ich sammle gern Erlebnisse. Der Alpkäse aus Adelboden ist feiner, wenn ich ihn auf der Alp kaufe und die Weide sehen, auf der die Kühe grasen. Wenn ich eine schöne Wanderung mit allen Sinnen genossen habe, erinnert mich der Käse später an diesen Tag. Natürlich mag ich auch Feines aus anderen Ländern, das mich an die Ferien erinnert.

Ich schätze die Prise Romantik beim Einkaufen.

Seit ich mein eigenes Geld verdiene, kaufe ich so viel wie möglich lokal bei kleinen Anbietern ein. Lebensmittel, Kleider, Brille. Letztes Jahr habe ich mir zum ersten Mal einen Schrank schreinern lassen. Das ist eine Investition, doch ich werde sehr lange Freude daran haben. Weniger ist für mich mehr.

Füreinander da in der Nachbarschaft

Es ist mir wichtig, dass ich und meine Nachbarinnen und Nachbarn füreinander da sind. Und doch tut mir eine gewisse Anonymität gut. Sie ist auch ein Grund, warum ich wieder näher an die Stadt gezogen bin.

Ich bin Krankenschwester und Menschen vertrauen mir wohl auch darum schnell Persönliches an. Sie fühlen sich sicher, wenn ich da bin. Als mein ehemaliger Vermieter gesundheitliche Probleme hatte, hat er mich oft angerufen und um Rat gefragt. Es ist selbstverständlich, dass ich einer älteren alleinstehenden Nachbarin die Einkaufstasche hochtrage und ab und zu klingle und frage, ob alles okay ist. 

Wir alle treffen im Leben auf Situationen, an denen wir gesundheitlich an unsere Grenzen kommen, früher oder später. Ich wohne allein. Was passiert, wenn ich zuhause umfalle und gerade niemand da ist?

In solchen Situationen kann Nachbarschaft lebensrettend sein.

Da ich in der Pflege arbeite, bin ich in der Coronazeit auf Verständnis und Hilfe von meinen Nachbarn angewiesen. Ich habe eine Therapiehündin, die mich normalerweise auf der Arbeit begleitet. Während der intensivsten Phase der Coronazeit war das nicht möglich. Da ich 10 bis 16 Stunden pro Tag gearbeitet habe, konnte ich mich nicht mehr allein um Trudy kümmern. Meine Nachbarinnen und Nachbarn haben mich unterstützt und für diese Hilfe bin ich unendlich dankbar.

Und manchmal sind es nur Kleinigkeiten: Wenn ich nach den langen Tagen im Pflegeheim mal die Wäsche in der Waschmaschine vergesse, verstehen das alle.

Wertvolles Netzwerk

Ich verbinde mich sehr gern mit Menschen und schätze es, wenn ein Netzwerk voller Wissen und Fähigkeiten entsteht, aus dem alle schöpfen können. Ich habe Glück, da ich viele spannende Menschen in meinem Umfeld habe, die ich um Rat fragen kann.

In meinem Alltag erledige ich vieles online. Was ich im Internet vermisse? Die Beratung, wenn ich doch mal eine Frage habe. Vielen Menschen fehlt online die Orientierung, da das Angebot grenzenlos ist. Wer Hilfe braucht, sucht sie eher in seiner Nähe. Ich habe gehört, dass die Post jetzt auch digitale Beratung anbietet und Menschen ganz praktisch dabei hilft, Onlinedienste zu nutzen und auch Fragen beantwortet – das ist sicher hilfreich.

Die Post löst Vertrauen aus bei den Menschen.

Die Post ist mir sehr sympathisch, schliesslich habe ich mit 16 auf mein erstes Konto bei der Post meinen ersten Lohn eingezahlt. Heute bin ich hin und wieder in einer Filiale, wenn ich Pakete aufgebe oder Briefmarken kaufe – ich schreibe nämlich sehr gern. 

Ich schätze es, dass ich mich am Postschalter beraten lassen kann. Sicher kann die Post auch eine zentrale Anlaufstelle für Menschen sein, die sich für regionale Angebote interessieren. Gerade auf dem Land ist die Post ein Treffpunkt.»

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