Von der Regenjacke zum Turnsäckli

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Von der Regenjacke zum Turnsäckli Wie Postkleidung dank BEWO und SRK ein zweites Leben erhält

Als Logistikpartnerin übernimmt die Post Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt, unter anderem engagiert sie sich für den Ausbau der Kreislaufwirtschaft. Auch intern setzt sie viel Wert darauf, Kreisläufe zu schliessen. Wie zum Beispiel bei der Arbeitskleidung. Denn was passiert mit gebrauchter, aber noch intakter Kleidung der Post? Dieser Frage sind wir nachgegangen und haben gleich zwei Betriebe besucht.

Gelbe Blusen, graue Fleece-Westen und blau-gelbe Jacken – die Arbeitskleidung der Post-Angestellten wird überall erkannt. Das Problem? Bei der Weiterverwertung der Kleidung wird der Markenschutz zur Herausforderung. «Privatpersonen könnten sich sonst als Pöstler ausgeben», erläutert uns Antonia Stalder, Fachspezialistin Corporate Responsibility bei der Post. Insofern waren innovative Lösungen gefragt, um die Postkleidung trotzdem weiterverwerten zu können.

Aus Jacken entstehen hochwertige Produkte.

Das Posthorn macht den Unterschied

Bei Hosen, Blusen und Strickjacken der PostAuto-Kleidung war bisher immer das aufgestickte Posthorn ein Problem. Der Post war es daher ein grosses Anliegen, dass das Horn nun auf einem kleinen Badge aufgestickt wird. Dieser wird an das Kleidungsstück angenäht und kann damit problemlos abgelöst werden. So kann die Kleidung schliesslich an Privatpersonen weiterverkauft werden.

Dafür zuständig ist das Schweizerische Rote Kreuz. «Wir bekommen regelmässig grosse Rollwagen mit Arbeitskleidern der Post», erzählt Berk Yesin, Administrator von La Trouvaille in Bern. «Diese sortieren wir dann nach Zustand und Kategorie.» Mitarbeiter des SRK sowie Stellensuchende des Kompetenzzentrum Arbeit würden sich dann um die Entfernung des Posthorns kümmern. Während die beste Ware schliesslich zu günstigen Preisen in den Second-Hand-Shops des SRK verkauft wird, wird qualitativ gute Ware mit kleinen Mängeln unter anderem Schweizer Bergbauernfamilien gespendet.

«Gemeinsam mit der Post können wir somit pro Jahr beachtliche 10 Tonnen Kleider weiterverwerten.» Und der Erlös? «Der kommt SRK-Projekten im Bereich Bildung, Gesundheit und Integration zugute.»

  • Regenjacke im neuen Gewand

    Bei den Regen- und Softshelljacken ist bezüglich des Markenschutzes einerseits das aufgedruckte und daher nicht entfernbare Branding, andererseits die typische Farbkombination problematisch. Darum werden die Jacken auf eine besonders kreative Art und Weise verwertet.

«Upcycling ist das Stichwort.», Hakan Kurtogullari, Geschäftsführer bei der BEWO Genossenschaft, hält eine der Postjacken in der Hand. «Diese Jacke wird zu einem hochwertigen neuen Produkt verarbeitet.» Aus Regenjacken entstehen moderne Turnsäckli, aus den Softshell-Jacken Laptoptaschen.

Verkauft werden diese schliesslich über den Onlineshop der BEWO Genossenschaft. Wie uns Hakan Kurtogullari erzählt, kommt die Initiative an: «Die Kunden sind begeistert von der Idee und dem tollen Design. Besonders das Turnsäckli ist ein richtiger Verkaufsschlager.»

  • Gelebte Kreislaufwirtschaft

    Die Post sei besonders stolz auf dieses Projekt, so Antonia Stalder. «Denn damit kann die Post den Kreis von der fairen Produktion über die Weitergabe an das SRK bis zum Upcycling bei der BEWO schliessen.» Und gleichzeitig könne sie damit auch noch anderen Menschen eine Freude machen. «Die Arbeitskleidung hat uns stets einen guten Dienst geleistet. Toll, dass sie nun auch anderen dient.»

    Eine Frau näht eine Regenjacke.