«Unsere Aufgaben verändern sich mit den Bedürfnissen der Kunden.»

Sprachnavigation

Media image full width

«Unsere Aufgaben verändern sich mit den Bedürfnissen der Kunden» Fünf Fragen an Pöstlerin Brigitte Meyer

«Mein Herz schlägt auch nach 19 Jahren noch immer für die Zustellung der Post», erklärt Brigitte Meyer. Wir haben die sympathische Pöstlerin in Gümligen bei Bern getroffen und mit ihr über den Berufsalltag und über neue Zusatzdienstleistungen wie die «Zustellung regionaler Produkte» gesprochen.

Mir gefällt die Vielfältigkeit meiner Arbeit.

Brigitte Meyer

Was schätzen Sie besonders an Ihrem Job?

Die Arbeitszeiten (lacht)! Vermutlich denken nun viele ans frühe Aufstehen. Dies hat einen grossen Vorteil: nachmittags habe ich frei! Das mag ich vor allem im Sommer.

Zudem gefällt mir an meiner Arbeit die Vielfältigkeit – kein Tag ist gleich wie der andere. Nicht zuletzt schätze ich das Arbeiten im Team und mit Kunden. Als naturbezogene Person bin ich gerne an der frischen Luft.

Haben Zusatzdienstleistungen wie die «Zustellung regionaler Produkte» Ihre Arbeit verändert?

Als Pöstlerinnen und Pöstler verteilen wir nicht nur Briefpost, sondern erbringen seit geraumer Zeit zusätzliche Dienstleistungen im Bereich Holen und Bringen. Heute liefern wir auf den regulären Touren beispielsweise Gemüsetaschen von Bauern aus der Region oder frisches Brot vom Beck aus. Das ist eine positive Entwicklung: Die Zustellung regionaler Produkte ergänzt aus meiner Sicht das Kerngeschäft der Post sinnvoll und macht meinen Arbeitsalltag spannender und abwechslungsreicher.

  • Bringen diese Zusatzdienstleistungen neue Herausforderungen mit sich?

    Ja, es gibt die eine oder andere Herausforderung. An Tagen zum Beispiel, an denen sehr viele Briefe und Gemüsetaschen verteilt werden müssen, ist eine genaue Koordination und Logistik erforderlich. Das Gemüse wird anders behandelt als die Briefpost. Wir möchten natürlich, dass das Gemüse frisch beim Kunden und die Briefe in gewohnter Qualität ankommen. Als Pöstlerin habe ich daher eine Verantwortung gegenüber dem Bauern, für den wir liefern, und gegenüber dem Kunden, der sich auf die Bestellung freut.

Wie begegnen Ihnen Kunden und Kundinnen, wenn Sie ihnen das Gemüse und Obst vom Bauernhof bringen?

Für die Lieferung der Gemüsetaschen müssen Kunden nicht zu Hause sein. Wir deponieren die Bestellung vor der Haustüre oder beim Briefkasten. Deshalb erhalte ich selten direkte Rückmeldungen von den Kunden. Was aber oft passiert, ist, dass mich Passanten bei der Auslieferung ansprechen, wenn sie das Gemüse auf dem DXP-Anhänger sehen. Sie sind anfänglich irritiert, dass wir als Zustellerinnen und Zusteller solche Zusatzaufgaben übernehmen. Ich erkläre ihnen darauf, dass sich die Bedürfnisse unserer Kunden und damit auch unsere Aufgaben ändern. In anderen Berufen ist das ja auch so. Die Reaktionen sind dann immer sehr positiv.

Es wird immer weniger Post versendet. Wie wird sich das auf Ihr Berufsprofil in Zukunft auswirken?

Die Post ist ein Dienstleistungsunternehmen und wird dies auch in Zukunft sein. Im Kern wird das Holen und Bringen von Waren bestehen bleiben. Vielleicht verändert sich die Art und Weise, wie wir unsere Dienstleistungen erbringen. Darum bleibe ich positiv und mache mir keine Sorgen, dass es meinen Beruf künftig nicht mehr gibt.

Herzlichen Dank für die spannenden Einblicke!